Eine Nacht in richtigem Bett tat mal wieder gut. Glücklicherweise gabs Frühstück im Motel gleich dazu. Der Chef, zumindest glaube ich dass er es war, gab uns dann noch die Speisekarte die er ins Deutsche übersetzt hatte, damit wir sie mal überprüfen können. Die war schon ziemlich gut übersetzt, nur drei Wörter machten keinen Sinn. Der gute Mann hatte wohl auch Deutsch als kleines Kind in der Schule und kannte noch den Begriff "Straßenbahnhaltestelle". Na klar, macht sinn das in sein Vokabular aufzunehmen. Auf jeden Fall war das wohl sein Highlight da das Wort aus vier unterschiedlichen einzelnen Wörtern bestand, und scheinbar ein Beispiel für die Komplexität unserer Sprache ist.

Unser heutiges Ziel lag in John-o-Groates. Das ist der Nordosten vom Festland in Schottland. Der Weg dahin führte uns von Ullapool komplett an den Küstenstraßen im Nordwesten und Norden vorbei, wo man den Atlantik bzw. die Loch-Buchten wunderbar sehen konnte. MEINE MUTTER hat sich scheinbar beschwert dass mir die Adjektive ausgehen. Aber mehr als großartig und wundervoll fällt mir bei der Landschaft einfach nicht ein. Bei den engen und kurvigen Kleinststraßen ist es immer wieder lustig, dass wir auf die Einheimischen auflaufen, die uns dann aber immer überholen lassen.

Dort oben gibt es auch nicht wirklich Zivilisation. Gelegentliche Siedlungen sind eher die Ausnahme und bestehen aus wenigen Häusern. Aber Wohnmobile fuhren dort häufig umher. Irgendwann waren wir dann auch auf einer Straße die durch die Hügel gen Meer ging. Da konnte man über 5km Ausblick auf steppenähnliche Gebiete mit einem Loch und dem Meer halten. Total irre. Zwischendrin trafen wir mal wieder auf die Schweizer, das Unimog-Team und Team Zitrami und der Familie im Porsche, welche wohl ein Problem mit der Lichtmaschine hatten. Die Kollegen von Zitrami haben später noch etwas rumgebastelt damit die Kiste wieder lief. Die nächsten paar Meilen ging es dann nicht so schnell voran, weil wir mit einer Art Marathon konkurrierten. Also kehrten wir in the middle of nowhere in einer Teastube ein, die von einem alten Mann betrieben wurde. War irgendwie etwas herzzereißend wie er da durch die Küche wandelte und uns etwas zu essen machte. Da gabs dann direkt 20 Pfund statt der eigentlichen 16,20.

Anschließend gings dann immer weiter an der Steilküste lang, zwischendrin immer mal mit einigen schönen Stränden wo teils Leute bei geilen Atlantikwellen gesurft habe. Aber das Wasser war vermutlich schweinekalt. Nachdem wir irgendwann Thurso passierten, ging es an die nördlichste Spitze der Insel. Anschließend noch an das östliche Kap bei John-o-Groates. Das war dann unsere Roadmission für heute. Die Steilküste war schon spektakulär. In John-o-Groates legen auch Passagierfähren zu den Orkney-Inseln ab. Dort ist man als Passagier nur an Deck, es ist eng wie eine Sardinenbüchse und das Ding fährt mir ordentlicher Geschwindigkeit über die kabbelige See, Dauer angeblich knapp 2 Stunden. Viel Spaß.

Die Daily Mission bestand darin, ein Lagerfeuer zu machen. Zum Start hatte jedes Team einen Holzscheit bekommen. Man bekam je Scheit was man in der Gruppe anzündet einen Punkt. Wenn man es in Schottland macht, kriegt man 5 Bonuspunkte. Wenn man es an diesem Tag macht, waren es zusätzlich nochmal 20 Punkte. Wir kriegten insgesamt 24 Teams zusammen, macht nach Adam Riese 49 Punkte. Die  bekommt dann jeder von den 24 Teams. Das ganze fand auf einem Campingplatz am Ufer statt. War leider etwas doof da dort harte Winde wehten. Der Zeltaufbau machte nicht so wirklich Spaß, glücklicherweise spendierten uns die beiden Kollegen vom Unimog etwas Windschatten. Dann haben wir mit den üblichen Verdächtigen den Abend eingeläutet. In der Nacht gabs dann erstmals seit Frankreich wieder Regen und natürlich harten Wind. Mein prächtiges Haar hielt aber dank Drei-Wetter...dank dem anständigen Zelt von Anselmo. Die Kälte machte uns dank dem Ardbeg 12 Jahre aber nix, immerhin gab es angeblich den Tag des Whiskys zu feiern. Wohl bekomms.

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