Mal wieder ein Tag im Zelt, mal wieder eine relativ gescheite Nacht. Allerding stehen wir immer irgendwie nach dem Großteil auf und waren mehr oder minder im hinteren Abreisedrittel. Macht aber nichts, schleißlich ist das hier ja kein Rennen sondern eine Rallye. Die Sonne war heute zwar eher nicht zu sehen, glücklicherweise war es aber nur kalt und nicht nass. Unser Highlight am Morgen: man hatte uns hinter das Zelt geschissen. Vielen Dank an den Unbekannten dafür!
Das Frühstück haben wir auf später verlagert und fuhren erstmal zurück nach Fort William. Die Strecke sind wir zwar gestern schon gefahren, die Fähren von Mallaig nach Skye waren allerdings komplett ausgebucht. Einige Teams haben es dennoch versucht und hatten Erfolg, sie bekamen irgendwie noch Standby-Plätze. Naja was solls, so gings ein zweites Mal kurz am Glenfinnan-Viadukt vorbei. Der Zug der da eigentlich zu dieser Zeit hätte fahren sollen, wurde aber nicht von uns gesehen. Ist vermutlich einfach zu spät los. Vielleicht bräuchten die Kollegen dort mal PlanStart und bunte Excel-Tools, dann klappts auch mit dem pünktlichen Losfahren.
Von Fort William ging es dann nord, nordwestwärts an diversen Lochs vorbei. Unser Ziel hieß Eilean Donan Castle. Bekannt ist das zumindest aus dem ersten Highlander-Film, ich glaube Sean Connery wurde da der Kopf abgeschlagen. Dies war ungefähr auch unsere Daily Mission, wir sollten ein Foto machen wie wir in einer Highlander Kampfszene sind. Also machten wir mit Haggis ein paar hübsche Fotos. Paul hat sich sogar einen Kilt angezogen, unser Holzschwert war zwar klein aber erfüllte den Zweck. Anselmo erfüllte auch noch eine weitere Fotochallenge und lichtete sich mit Schirm und Handtasche auf dem Autodach als Mary Poppins ab. Das Foto zeigen wir hier aber nicht, es könnte verstörend wirken.
Danach machten wir uns auf, der Isle of Skye kurz einen Besuch abzustatten und dort zu frühstücken. Es gab auf einem Seitenstreifenparkplatz Half Scottish Breakfast, also Würstchen, Bohnen, Haggis sowie White and Black Pudding. Eier, Pilze und Tomaten hätten das Frühstück zu Full upgegradet, aber reichhaltig war es allemal. Danach gings wieder runter von Skye und nach Norden wo uns die nächste Road Mission erwartete. Von Ardarroch nahmen wir den Bealach-Na-Ba-Pass über die Berge nach Applecross. Die "Straße" war steil und kurvig und hatte natürlich nur einen Fahrstreifen mit einigen Ausweichstellen. Die Sicht aufs Meer und die Berge sind dort großartig, leider war es saukalt da oben. Von Applecross aus ging es dann nördlich im Uhrzeigersinn entlang der Küste des Inner Sounds und schließlich ostwärts nach Shieldaig. Bis dahin war die Straße genau wie auf dem Pass, schmal, kurvig aber unglaublich geil zu fahren. Abgesehen davon war es menschenleer. Es gab zwar vereinzelt "Orte", die bestanden aber aus größtenteils einem Haus. Außerdem gabs Schafe, viele Schafe. Vor allen Dingen Baby-Schafe hatten auch überhaupt keine Angst vor unseren Karren und wir wollten natürlich unnötige Roadkills vermeiden. Bisher ist da der Stand zumindest bei Säugetieren bei 0. Insekten und Fliegen haben wir aber vermutlich schon zu Tausend auf der Windschutzscheibe.
Man könnte an dieser Stelle wieder sagen wie großartig die Landschaft ist, aber das schenke ich mir jetzt mal an dieser Stelle. Ich empfehle einfach jedem, mal diese Routen zu fahren. Die Landschaft spricht für sich selbst und Worte können das nicht wirklich widergeben.
Unser Tagesendziel war Ullapool, eine Stadt im Nordwesten Schottlands am Loch Broom. Nach zwei Tagen im Zelt gönnten wir uns mal wieder ein richtiges Bett in der scheinbar recht beliebten Kleinstadt, denn wir erwischten wohl das letzte Zimmer. Abends ging es dann ins Pub und bei Seafood, Burger und Ale schloßen wir mit ein paar anderen Teams den Abend ab.
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