Das Fahrzeug

Unser Rallye-Fahrzeug ist ein 73er Käfer 1303 LS. Dieses Modell verfügt im Vergleich zum Vorgängermodell über eine große Panorama-Windschutzscheibe, ein völlig überarbeitetes Armaturenbrett, es hat nun große Rückleuchten zur besseren Sichtbarkeit auch von der Seite, sehr wichtig im verregneten Großbritannien. Und noch ein Gimmick, das wir im Regen zu schätzen wissen werden: Es ist ein Cabrio. Wie es sich für eine Rallye gehört, ist er mit den Sportstahlfelgen bestückt und hat den “großen” 1600er Motor mit 50(!) PS.

Den Käfer habe ich in einem, nun ja, … Zustand, von meiner Oma übernommen, die in ihrem ganzen Leben nur dieses eine Auto besaß. Ob der Käfer 160.000, 260.000 oder 360.000 Kilometer gelaufen ist, ist nicht so richtig bekannt...

Da mir meine Oma sehr am Herzen lag und ich nicht viel von ihr habe außer diesem Auto, haben meine Frau Monika und ich es restaurieren lassen (selber machen war grad schwierig). Für Interessierte hätte ich da ein gute Adresse in Polen.

Und jetzt ist er wie neu und muss auch mal bewegt werden. Ok, zugegeben. Großbritannien im Mai liegt vielleicht nicht 100% im Komfortbereich für ein solches Auto -- aus heutiger Sicht betrachtet. Aber haben wir die Rallye auf diesen Termin gelegt?


Das Team

Viele, die diesen Blog lesen, kennen uns vermutlich, einige vielleicht auch nicht. Für letztere: Wir sind zwei unternehmungslustige Eisenbahningenieure Mitte/Ende 30 und wohnen im Rhein-Main-Gebiet. Kennengelernt haben wir uns als Kollegen an der TU Darmstadt. Als wir diese im Sommer/Herbst 2016 verlassen haben, hat es aber nicht lange gedauert bis wir erneut Kollegen geworden sind - bei der Deutschen Bahn. Einen Führerschein haben wir aber trotzdem.

Auch abseits der Arbeit haben wir uns gerne getroffen und unseren Hobbies gefrönt, eines davon Fleisch vom Grill und ein guter Whisky. Um dem Whisky zu huldigen wollten wir schon lange mal im alten Unikollegenkreis einen Trip nach Schottland machen, allerdings hat sich das ganze nie so wirklich manifestiert. Durch die Rallye kommen wir der Sache näher. In unsere England-Karte, die Dietrich so gut lesen kann, sind Fässer eingezeichnet, wie beispielsweise im Süden von Islay…

Besonders spannend wird es, weil Dietrich so gar keine und Anselmo eher eingeschränkte automechanische Fähigkeiten haben. Aber da hoffen wir ein bisschen auf die Expertise unserer (Ex-)Unikollegen vom Fachgebiet Fahrzeugtechnik, die mit den Teams Haggis (http://www.superlative-adventure.com/teams/haggis.html) und Zitrami (http://www.superlative-adventure.com/teams/zitrami-racing.html) vertreten sind. Da wird man ja einige KFZ-Kenntnisse erwarten dürfen. Wir wissen dafür, wie man Zug fährt.

Mit mehr persönlichen Details wollen wir niemanden langweilen, wer uns mal richtig kennenlernen will, stellt sich einfach an die Rennstrecke und hält den Daumen raus.


Wie alles begann...

Knight of the Islands 2018

"Weißt du worauf ich auch mal richtig Bock hätte?" So oder so ähnlich begann alles. Ich meine es war ein Whisky-Tasting und BBQ-Abend bei mir zuhause. Tanja lag schon im Bett und von den Gästen war nur noch Anselmo da. Bei einem Glas Single Malt (die Chance das es was anderes war ist bei meinem Repertoire eher gering) stellt er mir eben jene Frage. Die Antwort folgte auf dem Fuße, wie hätte ich auch zu solch später Stunde die manchmal wirren Gedankengänge von Anselmo erahnen können: "Eine Rallye, so eine Adventure Rallye. Da gibts zum Beispiel eine durch Großbritannien". In dem Moment war ich dabei. Manchmal kommen nach ein paar Bier und Whiskys im wahrsten Sinne des Wortes Schnapsideen heraus, in diesem Falle jedoch nicht. Die nächsten Tage wurden noch ein paar Recherchen eingeholt und dann ging alles ganz schnell. Wir waren angemeldet. Bei einer Rallye. Durch Großbritannien (sorry Irland, next time). In einem Oldtimer. Zehn Tage, ca. 3500 km, wenig weitere Details, viele Ungewissheiten und Überraschungen.

So eine Rallye ist natürlich nur halb so toll, wenn man das Erlebnis und die Bilder nicht teilt. Daher haben wir diesen Blog aufgesetzt, um Euch daran teilhaben zu lassen. Dieser Blog wird während unserer Fahrt mit einigen Geschichten und hoffentlich hübschen Bildern bestückt und in der Zeit davor mit den Vorbereitungshighlights, es lohnt sich also, spätestens ab Mai aber auch immer mal davor am Ball zu bleiben.

Der Start ist am 12. Mai in Brüssel. Danach geht es über den Kanal nach England. Am 21. Mai werden wir das Ziel in Edinburgh erreichen. Dazwischen liegen nach unseren Informationen 3500 km. Die Strecke lässt sich derzeit nur erahnen. Laut grober Skizze (keine Garantie ob die der Realität entspricht) wird es aber über Wales und Region Manchester in die Highlands und von da aus zurück nach Edinburgh gehen. Details gibt’s erst beim Start, da erhalten wir ein Roadbook und wissen auch erst dann, was wir uns da wirklich eingebrockt haben. Man munkelt, dass es auch die ein oder andere Aufgabe zu erledigen gilt. Ist ja schließlich eine Adventure-Rallye. Wir lassen uns aber gerne überraschen, ein wenig Sorgen macht uns allenfalls, dass wir bis zum Start der Rallye auch nicht wissen, wo wir schlafen. Zum Codex der Rallye gehört, kein GPS zu nutzen, keine Autobahn zu nehmen und ein mindestens 20 Jahre altes Auto zu haben. Glücklicherweise bin ich ganz gut mit Karten und Anselmo hat einen Käfer...

Derzeit stecken wir in den Vorbereitungen. Sponsoren besorgen, Texte wie diese verfassen, den Blog aufzusetzen und jegliche Check-Listen zu erstellen und abzuarbeiten. Ein wichtiger Aspekt der Rallye ist es, mindestens 500 EUR für einen wohltätigen Zweck zu sammeln. Das ist das erste große Ziel. Wir werden unseren gesammelten Anteil dem Verein für krebskranke Kinder Darmstadt e.V. (http://krebskranke-kinder-darmstadt.de/)  zukommen lassen. Der Verein unterstützt Familien, die von diesem schweren Schicksal getroffen wurden, finanziell, organisatorisch, psychosozial und auf viele andere Weisen. Daher würden wir uns sehr freuen, wenn Ihr einen kleinen Anteil dazu beitragen könntet.

 


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